Cécile Wick
Cécile Wick ist Künstlerin, Fotografin und Professorin für Fotografie an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich.
Fotos der Ausstellung (© Bruno & Eric Bührer)
Aufenthalt
01.07. - 30.09.2008
Kontakt
schwarzinweiss
Cécile Wick zeigt Fotografien, sowie Zeichnungen aus dem neuen Zyklus «schwarzinweiss».
Cécile Wick, Sessa / Bach 2. Fotografie 2008
Einführung zur Ausstellung
Cécile Wick aus Zürich hat die letzten drei Monate hier im Atelier verbracht. Die Künstlerin ist bekannt für ihre Fotos. Diese Fotos sind nicht vor allem Abbildungen von einem Ort. Das sind sie auch. Was einen aber bei diesen Bildern anrührt, sind Stimmungen.
Meist sind es Landschaften. Zum Beispiel Berghänge, verschneit, von Nebel durchzogen, kleine Tännchen, an einem trüben Wintertag. Auf dem Foto in grau-weiss, fast geheimnisvoll. Oder Wasser, einfach Wasser, Wasser und Weite, auch grau-weiss.
Die Foto auf der Einladungskarte hat Cécile Wick in den ersten Tagen hier im Juli gemacht mit einer einfachen Digitalkamera. Auch hier geht es für mich um die Atmosphäre, Sommer, Laub, Lichtsprenkel auf dem Wasser, Fliessen.
Ich durfte Cécile Wick in der Zeit hier kennen lernen. Das freut mich. Cécile Wick wurde in Merenschwand im Kanton Aargau geboren und wuchs in einer Bauernfamilie auf. «9 Kinder und 7 Kühe», wie Cécile sagt. Als eine Strasse durch das Bauernland gebaut werden sollte, wurde die Familie umgesiedelt, ins Toggenburg.
Cécile Wick wusste, dass sie studieren wollte, – es gab eine Nachbarin, die an der Universität studierte – und das tat sie dann auch, in Zürich und in Paris. Sie war aber nicht wohl oder zufrieden dabei und probierte deshalb Verschiedenes aus. Unter anderem besuchte sie einen Kurs an der ETH, den der Bildhauer Jürg Altherr leitete: «Plastisches Gestalten».
Cécile hat nachher Jürg Altherr assistiert, – z.B.bei einer Wasserskulptur in der Kuppel der ETH. Zu dieser Zeit hat sie begonnen, Videos zu machen. Fotos von diesen Videos hat CW an einer Weihnachtsausstellung in Zürich gezeigt. Und prompt – aber für CW ganz und gar unerwartet, bekam sie ein Angebot, in Luzern ihre Fotoarbeiten auszustellen.
Unterdessen ist sie eine bekannte Foto-Künstlerin, hat an vielen Orten ausgestellt. Verschiedene Bücher sind erschienen mit ihren Bildern.
Die glatten Oberflächen von Fotos und auch die Farben der Farbfilme haben Cécile Wick nicht gefallen. Sie sagt, dass Bilder mit Farbfilmen, die auf die übliche Art entwickelt werden, so seien, wie ein Holzboden, der versiegelt wurde. Das Holz atmet nicht mehr, die Holzstrukturen sind nicht mehr lebendig. Deshalb hat sie nach anderen Verfahren gesucht. Sie hat die alte Technik der Heliografie wieder entdeckt und belebt und arbeitet in den letzten Jahren auch mit Ink-Jet Drucken.
Mit beiden Verfahren gibt es diese Durchlässigkeit, die zu der atmosphärischen Wirkung von Cécile Wicks Bildern gehört.
Cécile Wick hat während ihres Atelieraufenthaltes hier wenig fotografiert. Auf einer Japan-Reise hat sie japanische Tusch-Zeichnungen gesehen und war fasziniert davon. Später hat sie in einem Kurs diese Technik und die dazu gehörenden Materialien kennen gelernt. Die besondere Zeit hier hat sie benutzt, um etwa Neues auszuprobiern: sie hat viele Tusch-Zeichnungen gemacht.
Anna Barbara Züst, 20. September 2008