Annemie Bogaerts

Annemie Bogaerts is born in Belgium and lives and works in Eindhoven (NL). She has studied on Århus Vesterbrogade Academy of Arts (Denmark, 1973) and Eindhoven Academy AIVE (Design Academy, 1978–1983).

In her work – prints, objects and installations – she is using various disciplines, techniques, and materials. Her visual imagery is predominantly abstract. 

The installations are generally monumental. The design is closely related to her graphic work.

In this graphic work, mainly lithography, the experimental, the investigation within the image formation, plays a major role.

Her spatial work consists of objects made of bronze, wood, and other natural materials. She removes natural, organic materials from their original environment and puts them together in a composition / assemblage.

«After a period of intensive work in my own studio in town, it is important for me to leave my studio temporarily for an unknown studio abroad. Several times I have worked in residences and I have learned from these situations (a kind of isolation). They have afforded me new possibilities, new insight.»

Annemie Bogaerts

Einführung zur Ausstellung

Januar, Februar, März hat Annemie Bogaerts hier in der Casa Atelier gearbeitet.

Annemie Bogaerts ist Belgierin, sie lebt in Eindhoven in Holland. Sie spricht flämisch/holländisch, englisch und französisch, nicht italienisch und wenig deutsch – ich finde es mutig, dass sie drei Monate hier in Bedigliora verbracht hat.

Schon als ganz junge Frau wusste Annemie Bogaerts, dass sie Skulpturen machen wollte. Um sich ihr Leben und ihre künstlerische Ausbildung verdienen zu können, lernte sie zuerst Physiotherapeutin.

Mit 26 Jahren besuchte sie die Kunstakademie Århus in Dänemark und nachher die Akademie für Industrie-Design in Eindhoven, wo sie Gestaltung und Bildhauerei  studierte.

Sie hat während langer Zeit in beiden Berufen, Physiotherapie und Kunst, gearbeitet.

In der Kunst arbeitet sie mit verschiedenen Materialien und Techniken: mit Bronze, Wachs, Holz, mit Drucktechniken wie Lithografie (Steindruck) und Tiefdruck.

Sie stellt Objekte her, macht Rauminstallationen, Grafik und Künstlerbücher.

Hier in Bedigliora hat sie mit Japan-Papier gearbeitet. Sie hat das mit Lithografie bedruckte dünne aber starke Papier von Holland mitgebracht. Es hat den praktischen Vorteil, sehr leicht zu sein.

Mit diesem Japan-Papier hat Annemie Bogaerts MdF-Plättchen überzogen. Sie hat mit den Farben, mit verschiedenen Schichten und Streifen experimentiert.

Mich fasziniert, wie auf diese Weise eine Weichheit auf der Oberfläche entsteht oder auch eine Wirkung von Tiefe.

Das Spiel mit den Farben begleitet Annemie Bogaerts manchmal für ein paar Tage, bis sie spürt, dass es jetzt richtig ist für sie.

Sie hat auch die kleinen Türmchen gerollt aus Japan-Papier. Sie musste herausfinden, mit welchem Leim sie kleben kann, so dass die Türme stehen und die Farben bleiben.

Annemie Bogaerts war auch an anderen Orten auf der Welt für Atelieraufenthalte: in Spanien, in Belgien und in Estland. Sie ist neugierig darauf, wie Menschen leben, sie möchte sehen, wie die Welt ist.

In Bedigliora hat sie das Licht fasziniert. Auch die Natur, im besonderen die Hügel. Sie hat mir gesagt, sie habe noch nie so lange Zeit in einer hügeligen Landschaft  gelebt  wie hier. Sie hat viele Spaziergänge gemacht, sie hat Sachen gesammelt wie Baumnuss-Schalen oder Beeren.

Sie weiss nicht, ob und wie sie diese Sachen verwerten wird. Sie denkt auch, dass sie erst später, im Nachhinein die weiteren Auswirkungen von Bedigliora in ihrer Arbeit feststellen wird.

Sie geniesst es, auch im Atelier mit der Landschaft verbunden zu sein. Und sie macht sich Sorgen, ob sie die Stadt Eindhoven gut erträgt, wenn sie dorthin zurückkehrt.

Anna Barbara Züst