Alexandra Roussopoulos
Alexandra Roussopoulos est née en 1969 à Paris, de nationalité suisse et grecque. Peintre, elle collabore à des expositions et projets artistiques internationaux. Elle a reçu le prix d’Arts Visuels de la Fondation René Liechti en Suisse en 2010 et le prix de peinture Novembre à Vitry en 2002. Elle anime régulièrement à des workshops en France et à l’étranger. Elle est la directrice artistique des ateliers pédagogiques du Festival du Dessin à Arles. Alexandra Roussopoulos a co-écrit, avec Callisto Mc Nulty et Géronimo Roussopoulos, le film *Delphine et Carole, insoumuses* réalisé en 2019 et distingué de plusieurs prix.
Alexandra Roussopoulos wurde 1969 in Paris geboren und besitzt die schweizerische und griechische Staatsbürgerschaft. Als Malerin arbeitet sie an internationalen Ausstellungen und Kunstprojekten mit. Sie erhielt 2010 den Preis für Bildende Kunst der René Liechti Stiftung in der Schweiz und den Prix de peinture Novembre à Vitry im Jahr 2002. Sie leitet regelmäßig Workshops in Frankreich und im Ausland. Sie ist die künstlerische Leiterin der pädagogischen Workshops des Festival du Dessin in Arles. Alexandra Roussopoulos hat gemeinsam mit Callisto Mc Nulty und Geronimo Roussopoulos den Film *Delphine et Carole, insoumuses* geschrieben, der 2019 gedreht und mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde.
Ausstellung Alexandra Roussopoulos (Fotos Graziella Antonini)
Aufenthalt
02.07. - 30.09.2024
Alexandra Roussopoulos
Alexandra Roussopoulos wurde in Paris geboren, in eine Künstlerfamilie: Der Vater griechischer Herkunft war Maler, die Mutter aus dem Wallis war eine Videopionierin, sie drehte nahezu 150 Dokumentarfilme. Vielleicht hatten Sie die Gelegenheit (gestern im Museo Vela), den Film «Delphine et Carole, insoumuses» zu sehen, den Alexandra Roussopoulos zusammen mit ihrer Tochter Callisto Mc Nulty und ihrem Bruder Géronimo Roussopoulos geschrieben hat. Der Film ist Alexandras Mutter Carole Roussopoulos und ihrer Freundin, der Schauspielerin Delphine Seyrig, gewidmet, die beide einem feministischen Kollektiv angehörten.
Alexandra Roussopoulos ist in Frankreich, Griechenland und der Schweiz zuhause. Die Malerin lebt meist in Paris. Sie arbeitet an internationalen Ausstellungen und Projekten mit und leitet regelmäßig Workshops. Sie ist künstlerische Leiterin der pädagogischen Workshops des Festivals du Dessin in Arles.
Alexandra Roussopoulos kam mit der Idee nach Bedigliora, mit ausgeliehenen Holzrahmen und Reispapier zu arbeiten, um ihre Bilder so leicht wie möglich zu machen. So schuf sie ihre ersten Werke (in der Küche) auf einem sehr leichten, transparenten Papier. Das Gefühl der «tabula rasa», des Neuanfangs, drückt sich in den Landschaften aus, mit ihrem fragilen Gleichgewicht und ihrer gleichzeitig stürmischen und beruhigenden Wirkung. Die Bilder der Künstlerin sind zwar von dem inspiriert, was sie in Bedigliora sieht, aber es sind auch innere Landschaften, mit Nebel, Wasserfällen, Meereswellen, präzisen und vagen Momenten, hellen und unheimlichen Orten - es handelt sich um etwas sehr Intimes, es sind tatsächlich Selbstporträts.
Nach vielen Recherchen und Experimenten bestellte die Künstlerin doch noch klassische Keilrahmen und Leinwände. Es entwickelten sich andere Landschaften, eine Serie mit dem Titel «Movimento» zwischen Luft, Erde und Wasser, Dunst und Nebel, Gewittern und Wirbelstürmen. Der Blick wird vom Gesamteindruck überwältigt, er wird von den Abgründen erfasst und kann sich darin verlieren. Das Auge braucht Zeit, um sich anzupassen, um die Details zu erfassen, die äusserst subtile Art und Weise, in der sie von einer Farbe zur anderen wechselt. Alexandra Roussopoulos arbeitet mit Acrylfarbe, lässt sie trocknen, fixiert sie und fährt dann mit dem Farbstift weiter, oder arbeitet auch aufs Neue mit dem Pinsel.
Parallel zu ihren Landschaftsserien entwickelt sie Serien von «Fingerübungen» mit kleinen runden oder geometrischen Formen, wie Musiknoten, die sie manchmal kombiniert mit Linien oder Schnüren kombiniert. Leere und volle Formen, die Farben der Malerei und die Farbe des Papiers verbinden sich zum Tanz.
Es kann sogar geschehen, dass diese beiden Projekte, die Landschaften und die Tonleitern, auf dem Papier zusammenkommen: Das ist der Fall bei dem Bild (im Badezimmer) mit seinen blauen und grünen Strudeln, auf denen Formen wie kleine Blätter und Stängel herumwirbeln. Je nach dem vorgestellten Massstab könnte es sich um den Kosmos genauso wie um einen Wassertropfen handeln.
Wir sehen es: Alexandra Roussopoulos viel gearbeitet – allein, aber auch mit Menschen, die sie in Bedigliora zum ersten Mal getroffen hat oder die sie seit langem kennt. Sie lacht und sagt: «Ich sass im Atelier wie eine Muschel auf ihrem Felsen, aber die Leute kamen zu mir». So liessen sich die Saxophonistin Bera Romairone und die Tänzerin und Choreographin Manuela Bachmann Bernasconi von ihrer Arbeit inspirieren und umgekehrt, die Begegnungen wurden von dem Filmemacher Felix Bachmann Quadros gefilmt. Gemeinsam mit Manuela Bachmann Bernasconi führte die Künstlerin mit Kindern und Jugendlichen aus Bedigliora und der Umgebung einen Workshop mit Hinterglasmalerei durch. Im «Circolo culturale» organisierte sie einen Vortrag des Astrophysikers Matthieu Gounelle, mit dem sie eine wissenschaftliche und künstlerische Expedition nach Chile vorbereitet. Ausserdem arbeitete sie mit ihrer Tochter Callisto Mc Nulty an dem Buch «Spetses, ein Porträt»: Es handelt sich um das Porträt einer für ihre Familie wichtigen griechischen Insel, das durch Werke von Frauen erfasst wird, die ebenfalls eine starke Verbindung zu diesem Ort haben.
Andere Freundinnen und Freunde kamen zu Besuch: Mit Christian Stuker und Carmilla Schmidt erstellte sie sechshändige «cadavres exquis» (das sind surrealistische Zeichenspiele, bei denen jeder Teilnehmer einen anderen Teil eines Körpers erschafft, ohne sehen zu können, was die anderen gezeichnet haben). Diese Gemeinschaftswerke sind vielleicht ein Bild von Alexandra Roussopoulos' Aufenthalt in Bedigliora, der von Konzentration und Kreativität, aber auch von Geselligkeit, Zusammenarbeit und Austausch geprägt war. Faszinierend und exquisit ist zweifellos nicht nur der cadavre exquis, sondern vor allem die lebendige, berührende Welt der Künstlerin.
Ruth Gantert, Bedigliora, 28.09.2024